Buhlen um Talente: Die Digital Employer Brand
Die Stellenausschreibung geht raus, direkt in den ersten Tagen trudeln viele qualifizierte Bewerbungen rein und nach ein paar Vorstellungsgesprächen ist der perfekte Kandidat gefunden: so in etwa sieht es wahrscheinlich aus, wenn Recruiter mal ganz verrückt tagträumen. Denn gerade Mittelständler und kleine Unternehmen müssen heutzutage um gute Bewerber kämpfen. War of talents, Fachkräftemangel oder –engpass nennt man das dann in der Fachsprache. Wer für neue Mitarbeiter und das bestehende Team attraktiv wirken möchte, sollte deshalb an seiner eigenen Arbeitgebermarke feilen.
Strategischer Aufbau einer Arbeitgebermarke
Runtergebrochen geht es darum, die Stärken und Angebote des eigenen Unternehmens zu identifizieren und kommunikativ zu vermitteln. Recht gängig ist es, über konkrete Benefits wie Home-Office, Zuschuss zum ÖPNV-Ticket und flexible Arbeitszeiten zu sprechen. Aber auch die gemeinsame Bio-Obstkiste für den Vitaminkick am Morgen oder ein wöchentliches Yoga-Training, bei dem man mit den lieben Kollegen den herabschauenden Hund zelebriert, werden beliebter. Wichtig ist außerdem, die Unternehmenskultur greifbar zu machen sowie Dinge wie Tonalität und Bildsprache bei der Entwicklung einer Arbeitgebermarke mitzudenken. Wer’s authentisch mag, sollte seine eigenen Mitarbeiter als Botschafter gewinnen.
Generell gilt: Die Arbeitgebermarke muss zur Corporate Brand passen und Teil der strategischen Unternehmensführung werden. Losgelöst funktioniert hier gar nichts! Ein erster Überblick zur Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke findet sich hier und hier.
Die Digital Employer Brand
Aber wo machen wir uns heutzutage über Unternehmen und offene Stellen schlau? Klar, im Internet. Deshalb geht’s im nächsten Schritt um die Digital Employer Brand.
1. Kununu is king
Arbeitgeberbewertungsportale können für potenzielle Bewerber eine Fundgrube an Erfahrungsberichten bieten. Also: Unternehmen mit gutem Betriebsklima sollten ihre Mitarbeiter ermuntern, eine Bewertung abzugeben. Und wenn es Kritik gibt? Reflektieren, möglicherweise Änderungen in die Wege leiten und je nach Situation mit dem eigenen Firmen-Account darauf reagieren.
2. Google, Google, Google
Abseits von der klassischen Anzeige in Stellenportalen muss ein Unternehmen überhaupt erst mal gefunden werden. Und da ist Platzhirsch Google quasi per se die erste Anlaufstelle. Suchmaschinen-Optimierung, Usability und Mobil-Optimierung sind hier essentiell.
3. Social Media
Analysieren Sie, wo sich Ihre Zielgruppe aufhält: Xing, LinkedIn, Twitter, Instagram oder Facebook? Eigene Kanäle müssen mit regelmäßigem Content, der zur Employer Branding Strategie passt, bespielt werden und interessante Einblicke vermitteln. Für kleine Kreativ-Löcher empfiehlt es sich, einen Pool an immer spielbaren Content anzulegen: Vom markigen Lieblingszitat des Chefs bis hin zum Büroausblick.
4. Und für die Kirsche auf der Torte …
Mit den entsprechenden Ressourcen können Arbeitgeber ihr Unternehmen noch erlebbarer machen. Stichwort Botschafter: Karriereblogs wie der von Fresenius bieten die Möglichkeit, Mitarbeiter verschiedener Abteilung und Hierarchie-Ebenen zu Multiplikatoren des eigenen Unternehmens zu machen. Ob Einblicke zu Praktika, Jobstart oder spannende Hintergründe zu einem Arbeitsprojekt – niemand kann authentischere Einblicke zum Arbeitsalltag liefern als bestehende Mitarbeiter.
Menschen sind visuell getrieben, gerade Bewegtbild kommt dabei gut an und lässt eine ganz andere Tiefe an Einblicken zu. Ausbildungsberufen wie bei diesem Beispiel als Uhrmacher bei Wempe vorzustellen oder eine generelle Darstellung des Unternehmens in kurzweiliger Videoform sind daher ebenfalls eine Überlegung wert.
Generell gilt: Wer auf seiner Website mehr Inhalte als reine Stellenanzeigen bieten möchte, sollte sich anschauen, welche Inhalte professionelle Karriereportale zu bieten haben: Hier lassen sich alle Karriereinhalte bündeln und sind nur ein paar Klicks voneinander entfernt – ob Stellenbörse, Unternehmensvorstellung, besagter Blog oder aber Bewerbungstipps.