Ich will nicht, gibt’s nicht: Digitale Veränderungsanlässe

 In Die seriöse Ecke

Veränderung ist wie Schule. Es ist anstrengend, man sträubt sich und quält sich vielleicht sogar. Aber, und an dieser Stelle fühlt sich die Autorin sehr alt, wenn man sich auf den Prozess einlässt und mitmacht, kann die Schule und eben auch jede Veränderung zum Erfolg führen. Denn Mutti hatte recht: Ich will nicht, gibt’s nicht! Der Vorteil an Schule ist, dass sie irgendwann vorbei ist. Veränderung macht hingegen kein Abitur, Veränderung hört nie auf.

Brieftauben – kreativ aber unpraktisch

Um beim Bild von Schulen zu bleiben: Smartboards und Einladungen zum Elternabend per Whatsapp verändern das Leben und Lernen von Schülerinnen und Schülern. Die Digitalisierung verändert unser aller Leben und ist nicht aufzuhalten – sie ist jetzt sogar auch schon in Schleswig-Holstein angekommen! Und um endlich von diesem Schulbild wegzukommen ein weiteres Beispiel: Sprachassistenten in der Wohnung verändern wie wir einkaufen, Musik hören oder auch einfach das Licht einschalten. Vieles davon ist heute schon selbstverständlich. Unternehmen hingegen müssen diese Veränderungen teils erst noch erkennen und wenn sie das getan haben, auf diesen Wandel reagieren. Durch den Erfolg von Sprachassistenten muss zum Beispiel über die Bedeutung der Vertriebs- und Marketingkanäle neu nachgedacht werden. Auch die Kommunikation hat die Aufgabe Veränderungen wie diese zu erkennen. Vor allem aber muss sie diese intern und extern begleiten. Das fängt schon bei der Wahl der Kommunikationsmittel selbst an: Man kann natürlich versuchen, Journalisten zur Eröffnung des vollautomatisierten Hochregallagers per Fax einzuladen. Vielleicht erregt das sogar Aufmerksamkeit und wird als „kreative Idee“ verstanden. Wenn das Bildmaterial dann aber als Dia per Brieftaube gesendet wird, ist die Chance auf eine Veröffentlichung wohl nicht ganz so hoch wie besagtes Lager. Welches Kommunikationsmittel vielleicht empfehlenswerter ist, können aber mittlerweile selbst die Lehrer in Schleswig-Holstein erraten. Etwas schwieriger und umso bedeutender ist hingegen die interne Kommunikation, die eine Veränderung zum Erfolg macht.

Abenteuerland

Denn ein vollautomatisiertes Hochregallager löst Ängste um den Arbeitsplatz aus, macht Schulungen nötig und kann es so den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schwer machen, die Veränderung zu akzeptieren. Aber die Digitalisierung führt in allen Unternehmensbereichen zu Veränderungsanlässen, die kommunikative Arbeit erfordern: Durch Abstimmungen im Intranet und schlechte Bewertungen auf Job-Portalen verändern sich Prozesse im Personalmanagement, die Generation ICQ empfindet Teamarbeit über Chats als selbstverständlich notwendig und die neue Unternehmenssoftware schmeißt alle gelernten Prozesse über den Haufen. In all diesen von der Digitalisierung verursachten Veränderungen steht die Unternehmenskommunikation vor der Herausforderung, auf geeignete Art und Weise „Komm mit!“ zu sagen. Im Gegensatz zu PUR geht es dabei aber nicht um eine eigene, sondern eine gemeinsame Reise. Idealerweise entsteht durch gute interne Kommunikation langfristig ein Gemeinschaftsgefühl vergleichbar mit dem, wenn jedes Wochenende um 0:30 Uhr der PUR-Hitmix in den Dorfdiskos dieses Landes erklingt.

Changechancen

Ein „ich will nicht!“ kann es angesichts der zahlreichen Veränderungsanlässe, die uns die Digitalisierung zwangsläufig bringt, nicht geben. Wenn die Unternehmenskommunikation ihre Hausaufgaben (da ist wieder das Schulbild!) macht, kommt es im Idealfall aber gar nicht erst zu dieser Aussage. Denn sie muss die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf sachlicher Ebene von den Chancen überzeugen, sie emotional mitreißen und die Veränderung so zu einem Erfolg für alle Seiten machen.

 

Oh, und weil es so schön ist – genießt das Wochenende!

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